Feilen

Feilen sind ein klassisches Werkzeug aus der Holz- und Metallbearbeitung zum Schärfen, Glätten, Entgraten, Abrunden oder Abflachen.

Feilenrohlinge werden aus legiertem Werkzeugstahl gefertigt. Die Feilen-Zähne werden als durchgehende Linien in das Feilenblatt eingehauen (Feile schabt) oder eingefräst (positiver Spanwinkel), was als „Hieb“ bezeichnet wird. Ist der Spanwinkel negativ, schabt die Feile, ist er positiv, schneidet sie. Die eingehauenen Linien können sich auch kreuzen. So brechen die Späne leichter. Die linienfärmige Anordnung unterscheidet die Feile von der Raspel. Bei der Raspel werden die Zähne einzeln eingehauen. Nach der Härtung wird das Feilenblatt mit der spitz zulaufenden Angel voraus in den Holzgriff eingetrieben.

Je nach Größe unterteilt man die Feilen in Schlüssel-, Hand-, Nadel- und Armfeilen ein.
Außerdem werden die Feilen noch nach der Form des Querschnittes in verschiedene Typen kategorisiert. So gibt es sowohl Messer-, Schwert-, Rund-, Flach-, Halbrund-, Dreikant-, Vierkant-, Vogelzungen-, Flachspitz-, Barett-, aber auch Schlüssel- und Keilbahnfeilen.

Der Hieb der Feilen reicht von ganz fein bis grob. Die Art der Feile entscheidet der zu bearbeitende Werkstoff: Für härtere Materialien wählt man eine Feile mit feinerem Hieb.

Vor dem Arbeiten mit der Feile spannen sie das Werkstück am besten in einem Schraubstock ein. Achtung: Für den Abtrag von Materialien die Feile ausschließlich nach vorne bewegen – kein Hin und Her! Außerdem wichtig: Eine Feile bedienen Sie immer mit beiden Händen: Eine umfasst den Werkzeuggriff, die andere wird leicht auf das Feilenblatt gelegt. Bewegen Sie die Feile etwa im 45-Grad-Winkel.

Beim Einsatz von Feilen spielen Hieb und Querschnittsform eine Rolle:

  • Raspelhieb: für die schnelle und grobe Bearbeitung von Holz, Kunststoff, Gummi, Leder, Stein.
  • Kreuzhieb: für harte Werkstoffe, wie Hölzer, Kunststoffe und Metalle
  • Einhieb: für weichere Werkstoffe wie Holz oder Zink

Die bei Feilen immer angegebene, genormte, Hiebzahl und Hiebnummer sind ein Anhaltspunkt für die Feinheit. Die Hiebzahl gibt die Anzahl der Hiebe pro Zentimeter Feilenlänge an. Die Hiebnummer (0-Grob bis 5-Feinschlichtfeile) wiederum ist ein Maß für die Anzahl der Hiebe auf der gesamten Feile. Je höher die Hiebnummer, desto mehr und desto feinere „Schuppen“ hat eine Feile. Bei gleicher Länge ist die Feinheit daher mit der Hiebnummer gekoppelt (proportional). Bleibt die Hiebnummer gleich und nimmt die Länge der Feile zu, wird sie grober. Klar, denn die Hiebnummer gilt für die Gesamtfläche der Feile. Hiebzahlen sind hingegen unabhängig von der Länge (Fläche). Die Grundregel lautet: Je härter das zu bearbeitende Material, desto feiner muss der Hieb gewählt werden.

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