Metalle dauerhaft miteinander verbinden: Lötkolben kommen überwiegend im Handwerk und der Elektrotechnik zum Einsatz. Tipps und Tricks: Was Sie über das Löten und die unterschiedlichen Lötgeräte wissen sollten.
Lötkolbensätze
Der Lötkolbensatz ist die schnelle Lösung für jeden Heimwerker, um einfache Lötarbeiten durchzuführen. In der Regel beinhaltet das Set verschiedene Lötspitzen, einen Lötkolbenhalter und Reinigungsutensilien. Es gibt diese Komplettsets in unterschiedlichen Preisklassen und unterschiedlicher Ausstattung.
Löt-Stationen
Lötstationen haben, im Gegensatz zu herkömmlichen Lötkolben, den Vorteil, dass sie auf den gewünschten Temperaturbereich eingestellt werden können. Das ist besonders für Profis von Vorteil, da sie so auch sehr feine Arbeiten präzise ausführen können. Lötstationen gibt es mit manuellem oder digitalem Temperaturregler und Anzeige. Einige Modelle bieten mehrere Anschlüsse für Lötkolben. Das ist besonders in der Industrie von Vorteil.
Löt-Pistolen
Lötpistolen bieten den Vorteil, dass sie sekundenschnell erhitzen und einsatzbereit sind. Das ist besonders dann praktisch, wenn Löten unvorhergesehen die Lösung ist. Aus diesem Grund haben Service-Techniker eine Lötpistole in ihrem Werkzeug-Koffer. Lötpistolen, haben wie Lötstationen auch, einen Stromanschluss.
Gas-Lötkolben
Der Gaslötkolben ist immer dann eine gute Lösung, wenn kein Stromanschluss zur Verfügung steht. Mit einem Gaslötkolben kann man überall löten und ist nicht auf einen Stromanschluss angewiesen.
Lötkolben-Spitzen
Es gibt verschiedene Lötkolben-Aufsätze, die man jeweils für unterschiedliche Arbeiten verwendet. Die gängigsten Aufsätze sind:
Flachform
Die Spitze des Flachform-Aufsatzes ist vorne abgeflacht. Das ist besonders dann praktisch, wenn man Komponenten großflächig mit Lötzinn vernetzen möchte. Diese Art zu löten, nennt man auch Schlepplöten.
Meißelform
Der Meißelform-Aufsatz sieht aus wie die Spitze eines Schlitz-Schraubendrehers. Wie bei der Flachform, eignet sich auch dieser Aufsatz für das Arbeiten auf größeren Flächen. Dieser Aufsatz wird oft zum Entlöten verwendet.
Bleistiftform
Die Spitze der Bleistiftform-Aufsatzes verläuft konisch. Die Spitze eignet sich besonders gut für sehr feine Arbeiten. Meist ist die Bleistiftspitze die Standartausführung von Lötkolben.
Entlötspitze
Spitzen zum Entlöten sind meist flach oder keilförmig. Da beim Entlöten das Lötzinn wieder abgetragen wird, muss die Spitze hierbei Fläche zum Entfernen des Materials bieten.
Zubehör
Es gibt unterschiedliches Zubehör für Lötkolben. Eines der nützlichsten ist die Löthilfe: Eine Konstruktion, die am Tisch befestigt wird. Sie dient als dritter Arm und man kann das Werkstück festklemmen. Auch eine Lupe kann angebracht sein.
Lötpaste
Lötpasten dienen als Kleber, um die Komponenten, die miteinander verbunden werden sollen, während dem Löten in Position zu halten. Das ist besonders bei Präzisionsarbeiten eine große Hilfe.
Lötgeräte reinigen
Wie bei jedem anderen Werkzeug auch, hilft die richtige Pflege, die Lebensdauer eines Lötkolbens zu verlängern. Rückstände an der Spitze des Lötkolbens kann man mit einer Eisenbürste oder einem Reinigungs-Schwamm für Lötkolben entfernen.
Richtig Löten
Vorbereitungen
- Lege eine Gummimatte aus, um den Arbeitsplatz vor Lötzinn-Spritzern zu schützen.
- Lege alle Hilfsmittel und Werkzeuge bereit, wie beispielsweise die Löthilfe oder ein Seitenschneider.
- Überprüfe ob die Teile, die verlötet werden sollen, sauber sind. Bei Bedarf reinige sie vorher mit Alkohol, einem Glasradierer oder Stahlwolle.
- Auch die Spitze des Lötkolbens muss sauber sein. Ist das nicht der Fall: Mit einer Eisenbürste oder einem Reinigungsschwamm aus Metallwolle sauber machen.
Löten in 3 Schritten
Schritt 1: Lötzinn wird erhitzt
Der Lötkolben wird erhitzt und anschließend wird Lötzinn mit der Lötspitze verflüssigt und auf die jeweilige Stelle, die verbunden werden soll, aufgetragen. Dabei sollte man darauf achten, dass der komplette Lötzinn verflüssigt ist.
Schritt 2: Lötzinn zerfließt
Die Lötspitze wird von der Lötspitze entfernt. Das flüssige Lötzinn fließt in die Zwischenräume der Lötstelle, um eine Verbindung herzustellen.
Schritt 3: Lötzinn bindet
Das Lötzinn kühlt ab und härtet aus. Während dem Bindevorgang darf das Werkstück nicht erschüttert werden.
Text: Regina Grein, Foto: Mariusz Szczygieł, Adobe Stock