Japansäge

Die Japansäge ist genauso wie die europäische Feinsäge oder der Fuchsschwanz eine Handsäge. Sie ist das japanische Gegenstück zu diesen Sägen, da sie nämlich ausschließlich aus Zug arbeitet. Sägen die auf Druck arbeiten benötigen ein relativ dickes Sägeblatt und können trotzdem verbiegen. Durch das Zugprinzip wird aber die erwendung eines dünneren Sägeblattes (0,3 – 0,6 mm) ermöglicht. Dadurch werden sehr feine Schnitte mit geringen Kraftaufwand erzielt. Auf Grund dessen wird die Japansäge außerhalb Japans immer beliebter. Man findet diesen Sägetyp in vielen Bereichen der Holzverarbeitung und -bearbeitung, wie z.B. in der Zimmerei oder der Baumpflege.

Es gibt 5 Sägetypen der Japansäge:

  1. Die Dōzuki
    Sie besitzt eine einseitige Verzahnung und einen Rücken. Für präzise Schnitte ist sie ideal, ähnlich wie die
    europäische Feinsäge.
  2. Die Kataba
    Sie besitzt eine einseitige Verzahnung und keinen Rücken. Verwendet wird sie für große und tiefe Schnitte,
    auch in der Zimmerei. Die Sägezähne sind leicht geschränkt und in drei Flächen geschliffen.
  3. Die Kobiki
    Sie dient dem Auftrennen von Brettern. Außerdem findet sie als ungeschränkte Version in der Baumpflege
    und Obstbaumschnitt Verwendung.
  4. Die Kugihiki
    Mit ihr kann man das bündige Absäge von z.B. Dübeln erreichen. Bei ihr ist die Verzahnung nicht geschränkt,
    wodurch man die Säge flach auf das Material legen kann, aus dem der Dübel herausragt.
  5. Die Ryōba
    Sie besitzt eine beidseitige Verzahnung. Auf der einen Seite ist eine Dreiecksverzahnung und auf der
    anderen eine Trapezverzahnung. Die Dreiecksverzahnung ist ausschließlich für Längsschnitte und die Trapezverzahnung für Quer- oder Schrägschnitte.

Verzahnungsarten

  • Trapezverzahnung:
    Gut für Schnitte quer zur Faser. Die Zähne besitzen einen wechselseitigen Anschliff und je drei Schneidfasen,
    wodurch sie die Holzfasern rasiermesserscharf trennen und eine sehr saubere Oberfläche hinterlässt.
  • Dreiecksverzahnung:
    Gut für Schnitte längs zur Faser. Über die Länge variiert die Zahnteilung, wodurch der Anschnitt erleichtert
    und die Wirkung verbessert wird.
  • Universalverzahnung:
    Dieses stellt eine Mischform der genannten Zahntypen dar, die für Schnitte quer, längs und diagonal zur
    Faser geeignet sind.

Traditionell wird das Sägeblatt mit der Angel zusammen aus einen Stück geschmiedet. Moderne Sägen haben aber oft auswechselbare Blätter, die man mit einer Schraube amGriff fixieren kann. Der hölzerne Griff ist 20 – 30 cm lang und hat einen ovalen Querschnitt. Er wird komplett mit To (Peddigrohr) umwickelt. Bei einigen Modellen wird das Blatt mit einer Spannvorrichtung befestigt, sodass eine Spannschraube überflüssig wird.
Nachteile ergeben sich eigentlich nur für ungeübte und unaufmerksame Nutzer. Außerdem besteht ein höheres Verletzungsrisiko auf Grund der sehr schafen Zähne. Beim Sägen muss man sehr vorsichtig sein, da das dünne Sägeblatt bei schlechter Sägeführung auch gerne abknickt. Desweiteen kann man, da dieser Sägetyp sehr wenig Material abträgt, nur sehr schwer innerhalb des Schlitzes seine Sägerichtung korrigieren. Man muss also bevor man beginnt, die Säge richtig ansetzen. Und bevor man wertvolle Objekte bearbeitet sollte man den Umgang mit dieser Säge unbedingt üben! Echte Japansägen und billige Plagiate sind nur schwer zu unterscheiden. Im Aussehen geht dies nicht, nur in der Leichtigkeit des Schnittes und der deutlich verlängerten Standzeit der speziell gehärteten Zähne kann man sehen, ob man eine echte hat oder nicht.

Fotocredits: feinewerkzeuge.de