Mit Holz arbeiten: Gerade Schnitte, Bretter und Holzplatten ablängen. Eine Kreissäge ist hierfür die optimale Wahl. Einige Dinge solltest Du allerdings schon vor dem Kauf bedenken. Wir erklären was Du wissen und beachten musst, um die richtige Kreissäge finden
Der Unterschied zwischen Handkreissägen und Tauchsägen:
Hand-Kreissäge
Holzbretter verschiedener Größe und Länge können mit einer klassischen Hand-Kreissäge problemlos gesägt werden. Wichtig: Die Dicke des zu schneidenden Holzes, darf die Tiefe der Schneide nicht überschreiten. Sonst kann das Holz nicht komplett durchgesägt werden. Vor Gebrauch passend einstellen: Die Tiefe der Schneide ist variabel verstellbar – allerdings oft nur grob. Eher ungewöhnlich: Einige wenige Handkreissägen besitzen einen Führungsschienenaufsatz. Großer Pluspunkt: Da eine Handkreissäge nur aus wenigen Teilen besteht, ist sie robuster als eine Tauchsäge. Die Kreissäge wird mit einer Hand an dem Griff mit dem Aus- und Einschaltknopf geführt. Die andere Hand führt den Griff, der die Säge führt.
Tauchsäge
Eine Tauchsäge ist für millimetergenaue Arbeiten gedacht. Besonderheit und Ursprung des Namens: Die Tauchsäge kann von oben in das Material eintauchen. Auch ein Hinterschnitt ist mit der Tauchsäge möglich. Außerdem: Die meisten Tauchsägen haben eine Nut für den Aufsatz einer Führungsschien. Ebenso ist die Justierung der Führungsschiene genau einstellbar. Durch die sichere Führung entlang der Schiene, ist eine stabile Handführung möglich. Ablegen der Tauchsäge: Im Vergleich zur Handkreissäge, liegt die Tauchsäge flach auf, ohne hin und her zu wackeln. Tauchsägen verfügen fast alle über einen Anschluss zur Spanabsaugung.
Der Unterschied zwischen Schneckenantrieb- und Seitenwickler-Sägen:
Schneckenantrieb-Säge
Bei der Schneckenantrieb-Säge sitzt das Sägeblatt vor dem Motor. Der Name kommt daher, dass das Sägeblatt durch einen Schneckenantrieb mit einem Gewinde gedreht wird, der mit der Achse verbunden ist und über den Schaft der Säge läuft. Ein Kreissägen-Motor mit Schneckenantrieb hat niedrigere Drehzahlen, jedoch ein höheres Drehmoment. Die Sägeblatt-Geschwindigkeit ist geringer als bei deiner Seitenwickler-Säge. Das Sägeblatt ist auf der linken Seite, wobei es auch hier manchmal Ausnahmen gibt.
Seitenwickler-Säge
Eine Seitenwickler-Säge ist die klassische Variante einer Kreissäge. Bei Seitenwickler-Sägen ist das Sägeblatt auf der rechten Seite angebracht. Es gibt allerdings auch Seitenwickler-Sägen mit Sägeblatt auf der linken Seite. Seitenwickler-Kreissägen verwenden ein Zahnrad, das mit dem Sägeblatt verbunden ist. Ergebnis: Eine stärkere Leistung durch höhere Drehzahl.
Der Unterschied zwischen Kabelgetriebenen und Kabelloser-Kreissägen
Kabel-Kreissäge
Kabel-Kreissägen sind sehr leistungsstark und ideal um harte Materialien zu zersägen. Im Vergleich zu kabellosen Modellen haben sie ein geringes Gewicht, zwischen 3 und 5kg. Auch der Kauf von zusätzlichen Akkus und Ladegeräten bleibt erspart. Ein Nachteil kann die Abhängigkeit der Stromquelle sein. Da der Stecker in eine Steckdose gesteckt werden muss, ist der Bewegungsradius mit einer Kabel-Kreissäge ohne Verlängerungskabel möglicherweise eingeschränkt. Arbeiten im Freien sind dadurch meist mit etwas mehr Aufwand verbunden als mit einer kabellosen Variante. Kabelgebundenen Kreissägen weisen meist eine beeindruckende Schnitttiefe und Robustheit auf.
Kabellose Kreissäge
Kabellose Kreissägen mit Akku, sind perfekt für den Einsatz in Garten-, Baustellen- und Außenbereich. Da man örtlich nicht gebunden ist, kann sie nahezu überall eingesetzt werden. Die meisten Akkus haben eine stundenlange Lebensdauer. Doch auch die sind irgendwann aufgebraucht und können erst nach erneutem Aufladen wieder zum Einsatz kommen. Die Schnittleistung der kabellosen Sägen ist trotz Akku-Betrieb sehr gut.
Die Wahl des Sägeblattes
Das Sägeblatt ist das Herzstück jeder Säge. Kategorisiert werden sie nach Größe und Anzahl der Zähne. Je nach Material, dass zersägt werden soll, variiert die Anzahl der Zähne (Zwischen 32 und 80 Zähnen). Umso mehr Zähne, umso feiner und langsamer wird der Schnitt und umso weniger Ausriss ist zu erwarten. Eine weitere Faustregel: Je mehr Zähne, desto härter kann das Material sein, das zersägt werden soll. Die Nabe, also das Loch welches es ermöglicht, das Sägeblatt zu befestigen, unterscheidet sich von Säge zu Säge. Sägeblätter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. In der Regel gibt es zwei Varianten. CV-Sägeblätter (Chrom-Vanadium-Stahl) oder HM-Sägeblätter (Hartmetall). Letztere ist meist die günstigere Wahl. Eine kostenintensivere Variante: Ein Universelles Sägeblatt, welches für verschiedene Zwecke einsetzbar ist. Die Auswahl an Sägeblättern ist riesig: Karbid-Blätter, Beschichtete oder Sägeblätter mit Diamant- oder Wolframspitze. Sowohl im Baumarkt als auch online, sind die jeweiligen Produkte oft so gut beschrieben, dass Du auch selbst die richtige Wahl treffen kannst. Wer lieber fachmännische Beratung erhalten möchte, kann sich im Baumarkt diesbezüglich beraten lassen.
Arbeitserleichterung: Führungsschienen
Schnitt-Assistent für gerade Schnitte: Die beste und zugleich stabilste Führung der Säge, erhältst Du mit einer sogenannten Führungsschiene. Meist aus Aluminium, wird die Schiene auf das zu schneidende Holzstück gelegt. Entlang der Schiene kann das Holz mit der Säge perfekt gerade gesägt werden. Tauchsägen und vereinzelte Handkreissägen haben eine Nut für den Aufsatz der Führungsschiene.
Nice-to-have: Zusatzfunktionen
Je nach Hersteller, haben Kreissägen noch zusätzliche Funktionen, die man nicht zwangsläufig braucht, die die Handhabung allerdings erleichtern können
- Ergonimische Griffe – fast alle Griffe an Kreissägen sind ergonomisch geformt. Da es allerdings eine große Auswahl gibt, unterscheiden sie sich von Modell zu Modell
- LED-Leuchten erleichtern das Arbeiten im Dunkeln
- Integrierte Absaugung – für eine saubere Baustelle
- Laser- oder LED-Lichter als Schneide-Assistenz, vereinfachen durch eine Sichtlinie das gerade Zuschneiden
- Tilt-Sohle für Schnitte in Winkeln
- Individuelle Schnitttiefen-Verstellung – einige Kreissägen haben nur drei oder vier unterschiedliche Schnitttiefen, zwischen denen man wählen kann. Es gibt auch Modelle, die man millimetergenau einstellen kann
- Aufbewahrungsbox – ist besonders für tragbare Akku-Geräte sinnvoll, um sie sicher aufzubewahren
Ein letzter, aber wichtiger Hinweis: Benutze immer Handschuhe, Schutzbrille und Antilärmschutz bei der Arbeit mit der Kreissäge! Auch schnittfeste Schutzkleidung ist ratsam.
Text: Regina Grein
Foto: wertinio / Adobe Stock