Oberfräse

Eine Oberfräse ist ein Elektrowerkzeug zur präzisen spanenden Bearbeitung von Holz. Mit ihr lassen sich Nuten einfräsen, Fasen und Profile herstellen, Zinken- und Bündigfräsen problemlos bewältigen. Um künstlerische Verzierungen zu gestalten kommt sie beim kreativen Freihandfräsen zum Einsatz.

Eine Oberfräse besitzt einen meist getriebelosen Elektromotor, dessen Drehgeschwindigkeit bei 8.000 bis 30.000 Umdrehungen pro Minute liegt, eine Spannzange zum Einspannen unterschiedlicher Fräsköpfe und einen zweisäulengeführten Fräskorb. Die Führungssäulen sind auf einer stabilen Grundplatte mit Werkstückauflage befestigt. An ihr lassen sich Anschläge und Führungen verschiedenster Art installieren, so dass beispielsweise mit einem Kurvenanschlag Kreisfräsungen möglich sind. Weitere gänginge Anschläge sind Parallel-, Seiten- und Winkelanschlag.

Die Spannzange hat in der Regel einen Spannbereich zwischen 6 und 12,7 mm. Dabei sind 6, 8 und 12 mmdie gebräuchlichsten Maße, seltener finden sich auch 4 und 10 mm.

Die hier einzuspannenden Werkzeuge nennt man Fräsköpfe.Sie gibt es für unendlich viele Anforderungen in unterschiedlichen Profilen. Der auffälligste Fräser ist eindeutig der mit einem Anlaufring. Der Anlaufring ist ein Kugellager welches beim Fräsen als Führung für die Oberfräse dient. Die meisten Profilfräser besitzen einen Anlaufring. Er verhindert ein zu tiefes Fräsen in das Werkstück. Aber auch Kopierfräser oder Bündigfräser besitzen ein Anlauflager. Mit diesen Fräsern ist es möglich einer Schablone zu folgen und mehrere exakt gleiche Teile herzustellen. Weiter Beispiele sind der Nutfräser für rechteckige Nuten und Aussparungen, der Hohlkehlfräser für Nuten mit halbkreisförmigen Querschnitt oder Hohlkehlen an Kanten, der Abrundfräser für das Abrunden von Kanten, der Bündigfräser zum zum Anpassen von verleimten, überstehenden Materialien, den Falzfräser für Falze oder der Grat- oder Zinkenfräser für trapezförmige Aussparungen, die für Schwalbenschwanzverbindungen verwendet werden.

Auf der Suche nach einer geeigneten Oberfräse sollte man auf ausreichend Leistung achten, so sollte der Motor mehr als 1000 Watt erzeugen, um auch harte Hölzer bearbeiten zu können.Um so ein leistungsstarkes Gerät sicher bedienen zu können, sollte es unbedingt über Handgriffe verfügen. Zudem sollte die Leistung frei regulierbar sein. In puncto sauberes Arbeiten sollte die Maschine über einen Auffangbeutel verfügen oder einen Anschluss für einen Staubsauger besitzen. Zuletzt sollte das mitgelieferte Zubehör geprüft werden. Für viele Fräsarbeiten ist ein Parallelanschlag notwendig. Ebenso sollte ein Gabel- oder Imbusschlüssel zum Öffnen und Schließen der Spannzange bei liegen. In aller Regel liegen bei einer hochwertigen Oberfräse auch verschiedene Spannzangen bei. Für ein Mittelklasse Modell muss man mit zirka 200 Euro rechnen; für eine professionelle Oberfräse liegen die Kosten etwa bei 600 Euro.

Bei der Wahl der benötigten Fräsern muss man zwischen preiswerten HSS-Fräsern und HM-Fräsern mit professioneller Oberfläche unterscheiden. Die HM-Fräser sind ungefähr doppelt so teuer wie HSS-Fräser.

Als Grundausstattung ist ein Nutfräser mit einem Durchmesser von 5, 10 und 20 Millimetern ausreichend.

Desweiteren ist die Anschaffung eines Kantenfräsers sinnvoll, da er bei sehr vielen Holzbearbeitungen benötigt wird.

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