Wenn die Gartenschere streikt, schlägt die Stunde der Astsäge. Je nach Einsatzbereich und Häufigkeit der Nutzung empfehlen sich unterschiedliche Säge-Typen: Worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Klappbares Sägeblatt
Ein klappbares Sägeblatt, ist wie der Name schon sagt, eine Astsäge, deren Sägeblatt sich aus- und einklappen lässt. Diese Art von Säge ist zu empfehlen, wenn man die Säge viel transportiert. Durch das Wegklappen des Sägeblatts kann sie problemlos von A nach B transportiert werden. Auch hilfreich, sobald Kinder im Haus sind. Das klappbare Sägeblatt lässt sich fixieren – und zwar so, dass Kinder, die die Säge versehentlich in die Finger bekommen, sie nicht öffnen können.
Feststehendes Sägeblatt
Eine Säge mit einem feststehenden Sägeblatt eignet sich besonders für Gärtner, die ihre Säge immer wieder benutzen und schnell griffbereit haben möchten. Feststehende Sägen werden auch Säbelsägen genannt. Das Sägeblatt ist meist leicht gebogen, um den Gehölzschnitt ohne großen Kraftaufwand durchzuführen. Tipp: Verstaut in einer speziellen Gürtel-Tasche ist die Säge jederzeit griffbereit.
Bügelsägen
Bei einer Bügelsäge ist das Sägeblatt in einen U-förmigen Bügel eingespannt. Das Sägeblatt ist im Gegensatz zu anderen Säge-Typen relativ dünn. So ist der Kraft- und Arbeitsaufwand dank der langen Schnittfläche sogar bei hartem und trocknem Holz eher gering.
Teleskopstil-Sägen
Sägen auf sicherem Boden: Die Teleskopstil-Säge macht es möglich. Die Säge ist an einem langen Stab befestigt, um Äste vom Boden aus schneiden zu können. Teleskopstil-Sägen gibt es in verschiedenen Längen. Für eine stabile Handführung ist es empfehlenswert, gleich die passenden Tragegurte für die Säge zu kaufen.
Elektrische Astsägen
Mit einer elektrischen Astsäge gelingt der Baum-Rückschnitt mit noch weniger Kraftaufwand. Besonders bei großen Gartenflächen eist das eine echte Arbeitserleichterung und Zeitersparnis. Elektrische Astsägen gibt es mit Säbelsägen oder Ketten, die auf ein Schwert gespannt sind – vergleichbar mit Mini-Kettensägen. Beide Ausführungen gibt es ebenfalls mit Teleskopstil.
Unterschiedliche Arten der Säge-Zahnung
Grünholz benötigt einen sauberen Schnitt. Denn: Staunässe in Unebenheiten begünstigt Schädlingsbefall. Dafür sollte die Zahnung nicht zu grob sein, um den Ausriss gering zu halten.
Für trockenes Holz eignet sich eine Säge mit Feinschnitt-Zahnung.
Äste die bereits vom Baum abgetrennt sind, auch Totholz genannt, können problemlos mit grobzahnigen Sägen bearbeitet werden.
Standard bei Sägen ist die im Wechsel zweiseitig gefräste Zahnung, die im Zahnbereich gehärtet ist. Hochwertigere Sägen können sogar dreiseitig geschärft sein, was einen noch besseren Abtransport der Sägespäne ermöglicht. Was man meist nur noch bei sehr preisgünstigen Sägen findet: Ungehärtete, gefeilte und geschränkte Zahnungen.
Die richtige Sägetechnik
Ganz ohne körperliche Anstrengung geht es mit der Handsäge nicht. Jedoch kann man sich die Arbeit erleichtern und Kraft und Gelenke schonen.
Achten Sie darauf, möglichst die gesamte Sägeblatt-Länge beim Sägen auszunutzen. Führen Sie gleichmäßige und kontinuierliche Bewegungen aus. Drücken Sie beim Sägen nicht zu fest mit dem Handrücken von oben nach unten. Bewegung und Schwung kommen aus dem Handgelenk. Die Krafteinwirkung in Stoßrichtung ist immer etwas stärker als beim Zurückziehen der Säge. Das Handgelenk nicht abknicken, sondern gerade halten.
Sollte die Säge doch einmal im Sägekanal festhängen, kann ein Keil aus Holz oder Metallder Säge wieder zum Freischnitt verhelfen. Den Keil mit einem Hammer leicht in den Sägekanal klopfen. So weitet sich der Schlitz und die Säge kann weitergeführt werden.
Welche Astsäge für welche Hand?
So unterschiedlich die verschiedenen Astsägen-Modelle sind, so unterschiedlich sind die Hände der Menschen, die sie benutzen. Um eine Astsäge sicher führen zu können, muss der Griff zur jeweiligen Hand passen und optimale Griffigkeit gewährleisten. Ergonomisch geformt, eher schlanke oder breite Griffe – es gibt unzählige Varianten. Deshalb: Bestenfalls vor dem Kauf verschiedene Astsägen ausprobieren, um für Sie den besten Griff zu finden.
Tipps zur Pflege der Astsäge
Die richtige Reinigung der Säge verlängert die Lebensdauer.
Idealerweise reinigt man die Astsäge nach jedem Gebrauch mit einem Tuch. Hartnäckig festklebende Grünreste oder Harz können mit Spiritus oder Öl entfernt werden. Die Säge nach Gebrauch immer trockenreiben, um Rost zu vermeiden.
Aufbewahrung der Säge: Am besten in einer Schutzhülle oder Tasche. Das verhindert die Verletzungsgefahr und bietet eine trockene Lagerung. Gespannte Sägeblätter werden bei längerer Lagerung gelöst, um die Spannkraft zu erhalten. Gelenke und Schrauben von klappbaren Sägen, benötigen hin und wieder einen Tropfen Öl.
Sägeblatt schärfen: Stumpfe, gehärtete Sägeblätter sollten gewechselt werden. Ungehärtete Sägeblätter können mit einer Feile nachgeschärft werden. Mit einem Schraubendreher wird die Schränkung der Zähne – also die Ausrichtung der Zahnspitzen, korrigiert und gleichmäßig nachgestellt. Das Schärfen einer Säge ist nicht ungefährlich. Wer lieber eine fachmännische Schärfung bevorzugt, kann diesen Service in fast jedem Baumarkt in Anspruch nehmen.
Fotocredit: Wolf Garten
Text: Regina Grein