Spachtel

Kleine und große Renovierungsarbeiten: Früher oder später, hat jeder Heimwerker einen Spachtel in der Hand. Es gibt verschiedene Spachtel-Arten. Je nach Verwendungszweck –  gut zu wissen: Welcher Spachtel, passt zu welcher Arbeit?

Ein Spachtel hilft dir bei vielen Arbeiten: Vom Ausbessern von Löchern in der Wand, Unebenheiten beseitigen, Wände optimal auf Streich- oder Tapezier-Arbeiten vorbereiten – bis hin zum Abtragen von Tapeten- oder Teppichresten. Für alle anfallenden Arbeiten empfiehlt sich eine andere Spachtel-Art. Auch die Konsistenz, der zu verteilenden Masse, spielt dabei eine Rolle. Wir klären auf:

Werkzeug-Guide: Welcher Spachtel wofür?

Ein Spachtel ist ein Handwerkszeug, bestehend aus einem Griff und einem unterschiedlich breiten Stahlblatt, welches biegsam oder starr sein kann. In Blattbreite, Form, und Griff unterscheiden sie sich:

Maler-Spachtel

Der Malerspachtel – auch Fugenspachtel genannt, besteht aus einem Griff und einem Edelstahlblatt. Das Blatt ist in unterschiedlichen Breiten erhältlich – oft aus rostfreiem Edelstahl. Je nach Verwendungszweck: Von wenigen Zentimetern bis zu einem halben Meter breit. Um Teppich- oder Tapeten- oder Kleberreste abzukratzen, eignet sich ein härteres Blatt, das weniger nachgibt. Für ein punktuelles Entfernen von Materialien auf Oberflächen, empfiehlt sich ein Edelstahlblatt mit einer Breite von nur wenigen Zentimetern.  Für das Verteilen von Spachtelmasse auf größeren Flächen, benutzt man Spachtel mit breiterem Stahlblatt. Die Griffe sind aus Kunststoff oder Holz – wobei Griffe aus Kunststoff oft den Vorteil haben, dass sie ergonomisch geformt sind. So liegt der Spachtel optimal in der Hand und ermöglicht ein angenehmes Arbeiten.

Flächen-Spachtel

Auftragen von Putzmasse auf Fassaden und Wänden und Fußboden-Beschichtungen: Flächenspachtel besitzen ein sehr breites Edelstahlblatt. Große Flächen können somit problemlos bearbeitet werden. Der Griff besteht meist aus einem länglichen Aufsatz, der das Stahlblatt umgibt. Somit kann der Flächenspachtel auch mit beiden Händen geführt werden und vereinfacht die Handhabung beim Abziehen großer Flächen. Flächenspachtel gibt es auch mit Gummilippe statt Edelstahlblatt – auch Fugengummi genannt. Ein Spachtel mit Gummiblatt, eignet sich weniger zum Abkratzen von Kleberesten. Beim Verputzen von Wänden, ist eine Gummilippe genauso wirksam wie ein Spachtel mit Edelstahlblatt. Um Tapeten blasenfrei anzubringen, eignet sich ein weicher, flexibler  Flächenspachtel mit Gummilippe besonders gut.

Aufstreichkelle

Eine Aufstreichkelle ist auch unter dem Namen „Maurerkelle“ bekannt. Bei der Aufstreichkelle, wird der Gips oder sonstige Spachtelmasse nicht mit der Kante des Edelstahlblatts verstrichen, sondern mit der gesamten Fläche. Aufstreichkellen gibt es mit Holz- oder Kunststoffgriff. Manche Aufstreichkellen, haben sogar eine verzahnte Seite, um Spachtelmasse oder Klebstoff, rillenförmig aufzutragen.

Zahn-Spachtel

Der Zahnspachtel hat – wie der Name schon sagt – Zähne am Rand des Stahlblatts. Das verzahnte Edelstahlblatt, ermöglicht das Auftragen von Klebestoff oder Dünnbettmörtel. Zahnspachtel gibt es in unterschiedlichen Varianten. Die Verzahnungen können nur auf einer Seite sein oder auf allen vier Seiten des Edelstahlblatts. Als „Aufstreichkelle“ mit Verzahnungen am Rand des Edelstahlblatts oder als verzahnter Flächenspachtel mit länglichem Griff. Außerdem gibt es Zahnspachtel aus Kunststoff, die keinen Griff haben, aber rundum verzahnt sind.

Multifunktions-Spachtel

Wie der Name schon verrät: Diese Art von Spachtel ist multifunktional einsetzbar. Das Verspachteln von Löchern in der Wand, aber auch das Abkratzen von Kleber-Resten ist kein Problem für das Multifunktions-Handwerkszeug. Außerdem: Ein kleines Loch in der Mitte, ermöglicht sogar das Herausziehen von Nägeln. Eine rundliche Aussparung an der Seite des Spachtelblatts, hilft wunderbar, beim Reinigen von Farbrollen.

Stuckateure-Eisen

Die filigrane Art des Spachtelns: Das Stukateureisen. An einem dünnen Stil, befinden sich – oft beidseitig – rundliche und eckige Spachtelblattformen aus Edelstahl. Stuckateure, verwenden sie, um auch filigranen Stuck an Wänden und Decken, zu restaurieren oder um Farbe abzutragen. Mit den kleinen Edelstahlblättern ist es möglich, auch kleine detaillierte Verzierungen zu bearbeiten.

Spachtel unterscheiden sich in Breite und Form des Edelstahlblatts und der Griff-Variante. Um den passenden Griff für jede Hand zu finden – Vor dem Kauf im Fachhandel: Spachtel in die Hand nehmen und testen, wie sich der Griff anfühlt.

Text: Regina Grein

Foto: StudioLaMagica / Adobe Stock