Hobel

Holzbearbeitung: Der Hobel ist ein Werkzeug, um hölzernen Materialien, eine ebenmäßige Oberfläche zu verschaffen. Für jeden Heimwerker sinnvoll – warum und was Du sonst noch über Hobel wissen solltest, erfährst Du hier.

Spanende Bearbeitung von Holz: Mit einem Hobel kannst Du Holz abtragen und in Form bringen. Hobeln von Fasen und Kanten oder chemiefreies Abbeizen von Holz sind mögliche Anwendungen. Spezielle Hobel ermöglichen sogar die Erstellung einer Feder, Falz oder Nut.

Unterschiedliche Hobel-Varianten

Hobel unterscheiden sich teilweise stark in Aufbau und Anordnung der einzelnen Bauteile. Was alle gemeinsam haben: Hobelkörper, Hobeleisen und Spannvorrichtung. Die Schnittleistung ist abhängig vom Schnittwinkel – dem Winkel, indem das Schnitteisen zum Werkstück steht – und der Schärfe des Hobel-Eisens. Der traditionsbehaftete Vorgänger der Schleifmaschine, hat auch heute noch seine Berechtigung im Handwerk: Ohne Strom, überall einsatzbereit. Optischer Vorteil: Mit Schleifpapier bearbeitete Flächen sehen immer etwas matt aus. Gehobelte Flächen weisen einen leichten Glanz auf. Im Gegensatz zu einer geschliffenen Holz-Oberfläche ist eine gehobelte zudem weniger anfällig für Verschmutzungen, da eine möglichst geschlossen Oberfläche entsteht.

Unterschiedliche Materialien

Ursprünglich bestehen Hobel aus Holz. Meist aus Rot- Weiß- oder Hainbuche. Hochwertigere Ausführungen können auch aus einer anderen Holzart hergestellt sein – wie etwa Birnbaum oder aus härterem Pockholz. Hobel gibt es auch als Kunststoff-Ausführung. Wer eine stabile und lange Lebensdauer seines Werkzeugs bevorzugt, sollte allerdings lieber auf Hobel aus Holz oder Metall zurückgreifen.

Unterschiedliche Hobel-Typen

Abtragen von feinen bis groben Holzspänen: Für jede Arbeit stellen wir den passenden Hobel vor.

Der Schrupphobel

Schruppen bezeichnet das Abtragen dicker Holzspäne. Grobe Vorarbeit: Der Schrupphobel, eignet sich hervorragend, um das Holz-Werkstück im ersten Schritt der Holzbearbeitung in die gewünschte Form zu bringen. Das gerundete Hobeleisen ragt recht weit heraus, um in kurzer Zeit viel Holz abtragen zu können. Schrupphobel sind im Vergleich zu anderen Hobel-Typen recht schmal, da der Widerstand beim Hobeln so geringer und die Arbeit fällt leichter. Funktionalität vor Optik: Die optische Schnittqualität steht beim Schrupphobel ganz klar im Hintergrund. Schrupphobel besitzen keinen Spanbrecher, da dieser bei der groben Arbeit, für den er gedacht ist, nicht benötigt wird.

Der Schlichthobel

Grob ebnen oder Schlichten: Kleinere Mengen an Holspänen werden abgetragen. Der Schlichthobel dient dem Arbeitsschritt nach dem Schruppen. Das Holz kann nun feiner nachbearbeitet werden und bereitet das Werkstück auf den folgenden Feinschliff vor. Der Schlichthobel selbst erzeugt wie der Schrupphobel eine eher unsaubere Fläche, die das Werkstück oder das Hobeln von Kanten nur grob bearbeitet.

Der Doppelhobel 

Der Doppelhobel ist ähnlich aufgebaut wie der Schrupp- und der Schlichthobel. Zusätzlich ist er mit einer Klappe versehen, welche den Span „bricht“, was ein Ausreißen – bedingt durch die Faserstruktur des Holzes – verhindert. Auch das Arbeiten gegen die Faserrichtung ist mit dem Doppelhobel möglich.

Der Putzhobel

Der Schnittwinkel beim Putzhobel ist größer, weshalb man mit dem Putzhobel Flächen noch feiner bearbeiten kann als mit dem Doppelhobel. Der Putzhobel erzeugt saubere Oberflächen und ist für den letzten Feinschliff verantwortlich. Putzen von Vollholz, furnierten Flächen, aber auch feinere Einfassarbeiten sind mit dem Putzhobel möglich. Nachschleifen ist oft gar nicht nötig. Wie der Doppelhobel, ist der Putzhobel mit einer Klappe versehen, der das Ausreißen der Späne verhindert. Reformputzhobel: Bietet durch ein verstellbares Hobelmaul und Hobeleisen, die Möglichkeit, die Schnittfeinheit anzupassen.

Die Raubank

Die Raubank ermöglicht das Bearbeiten großer Werkstücke. Deshalb wird die Raubank für das klassische Glätten von Brettern verwendet. Ausreißen vermeiden – Hobelspan brechen: Die meisten Raubänke sind, wie die beschriebenen Vorgänger, ebenfalls mit einer Klappe versehen.

Elektrohobel

Mit einem Elektro-Hobel ist ein hoher Materialabtrag in kurzer Zeit und ohne große Anstrengung möglich. Die Schnitt-Leistung eines Elektrohobels hängt von der Leistung des jeweiligen Motors ab, der verbaut ist. Übliche Watt-Werte: zwischen 600 und 1000 Watt. Falztiefe und Hobelbreite, sind von Gerät zu Gerät unterschiedlich. Auch die motorisierte Variante gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen.

Besondere Hobel

Alle zuvor beschriebenen Hobel sind für die Bearbeitung größerer, gerader Flächen gedacht. Doch es gibt auch spezielle Hobel, die eingesetzt werden, um beispielsweise eine Nut zu erstellen und diese zu bearbeiten: Einhandhobel, Kernkastenhobel oder Hirnholzhobel.

Tipps zur Pflege des Hobels

Wie alle Werkzeuge, muss auch der Hobel gepflegt werden, um einen langfristigen Einsatz zu gewährleisten. Herzstück des Hobels: Das Hobelmesser – es muss scharf sein, um problemlos damit zu arbeiten. Deshalb sollte es von Zeit zu Zeit geschärft oder ausgetauscht werden. Beim Schärfen ist es sehr wichtig, im richtigen Winkel zu schleifen. Vor dem Lösen und Spannen des Messers besser nochmal einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Fachmännische Unterstützung beim Schleifen: Geübte Handwerker oder der Schleif-Service im Baumarkt können helfen.

Text: Regina Grein

Foto: Kathrin39 / Adobe Stock