Ratschen

Um Schraubverbindungen schnell und einfach zu lösen, sollte man sich unbedingt einer Knarre, oder auch Ratsche genannt, bedienen. Durch Erzeugung einer umlaufenden Drehbewegung innerhalb eines nur begrenzten Arbeitsraumes, ermöglicht sie das Lösen oder Festziehen von Schraubverbindungen. Bei Knarren gibt einige kleine Unterschiede, die man sehr gut beachten sollte, da diese den Einsatzort bestimmen können.
Knarren haben nämlich unterschiedliche Feinheiten in der Zahnung im Inneren. Bei üblichen Knarren ist ein Drehwinkel von mindestens 10 bis 15 Grad erforderlich, um eine Drehung des Antriebsvierkantes zu erreichen. Knarren mit besonders feiner Zahnung hingegen besitzen eine so feine Zahnung, dass schon ein Drehwinkel von circa 5 Grad genügt. Dadurch ist es möglich unter besonders beengten Bedingungen Schrauben und Muttern zu bewegen. Und dann noch die Freilaufknarren, die komplett ohne Rastung auskommen.

Es gibt 4 Ausführungen von Knarren/Ratschen:

  1. Ratschenschlüssel mit Stecknüssen:
    Diesen Schlüssel gibt es meistens in umschaltbar. So kann man per Schalter oder Druckknopf wählen in
    welche Richtung sich die Nuss drehen soll. Ein Nachteil ist, dass man ca. 5 – 10 cm Platz über der
    Schraube braucht, da man sonst nicht die Knarre mit der Nuss aufstecken kann. Ein Vorteil ist aber, dass
    einem viele verschiedene Aufsätze zur Verfügung stehen (mehr dazu: siehe unten).
  2. Ringratschenschlüssel:
    Diese Knarre/Ratsche ist geformt wie ein Ringschlüssel. Die Knarre ist hier im Ring integriert, wodurch
    weniger Platz erforderlich ist, um den Schlüssel auf die Schruabe zu stecken. Diese Knarrenart gibt es
    normalerweise nur mit einer Drehrichtung. Der Nachteil ist, dass man für jede Schraubengröße einen
    extra Schlüssel braucht. Außerdem gibt es für einige Schraubenarten keinen passenden Schlüssel.
  3. Ringratschenschlüssel mit Gelenk:
    Dieser Schlüssel ist genauso aufgebaut wie der Ringratschenschlüssel, nur das er auch über ein Gelenk
    unterhalb des Ringes verfügt. So kann man die Knarre aufkippen und so schwer erreichbare Stellen
    erreichen. Durch dieses Gelank wird aber leider der Schlüssel sehr instabil. Um so zu schrauben, braucht
    man etwas Übung. Aber sonst gibt es keine Unterschiede zu dem normelen Ringratschenschlüssel.
  4. Gabel-Ringratschenschlüssel:
    Diese Schlüsselart besteht aus einem normalen Ringratschenschlüssel und einem Gabelschlüssel auf der
    anderen Seite. Der Gabelschlüssel besitzt keine Ratschenfunktion. Mit dem Gabelschlüssel kann man
    sehr gut festsitzende Schraube mit Kraft lösen, um dann anschließen mit dem Ringratschenschlüssel die
    Schraube ganz herauszudrehen.

Knarren sind aus dem Maschinen- und Werkzeugbau und Montagetechnik gar nicht wegzudenken, da dieses
Werkzeug sehr schnelles und einfaches arbeiten ermöglicht. Sehr hilfreich, wenn man z.B. am Fließband
steht. Desweiteren gibt es auch spezielle Ausführungen, die zur Arbeitserleichterung mit Druckluft oder
elektrisch angetrieben werden. Bei Spezielanwendungen unter z.B. stark beengtem Platz oder hohem Kraftaufwand
werden sogar Ausführungen der Knarre hydraulisch betrieben.

Zu den Stecknüssen:
Die Nuss gibt es in vielen verschiedenen Versionen. Am bekanntesten ist die typische Sechskantnuss mit der
man, logischerweise, Sechskantschrauben lösen und festziehen kann. Desweiteren gibt es kurze, lange, kurze
INCH- (Zoll), lange INCH-, Zündkerzen-, Zündkerzen-INCH-, COMBI- (12-kant), Aussen-Torx-, Bit- und
Schlag-Stecknüsse.
Diese Steckverbindung ist genause wie ein Bit mit Kugelrille ausgestattet um nicht wieder abzurutschen. Die
Knarre dafür extra auf der Steckverbindung eine leine Kugel über die die Kugelrille fährt und dann einrastet.
Diese Verbindung durch das Abziehen der Nuss gelöst werden.

Fotocredits: Hazet