Spaten

Spaten

Schon die alten Römer benutzten Spaten mit Holzstiel und Eisenblatt für ihre Gräben und den Bau ihrer Straßen und Anlagen. Auch heute noch nutzen wir ihn fast unverändert. Kein Wunder, denn: Ein Spaten hilft nicht nur dabei Büsche zu versetzen, mit ihm kann man einfach Sträucher pflanzen, Rasen und Drainagen anlegen, Hecken ausbessern, Stauden teilen, Gemüse pflanzen und ernten und noch einiges mehr.

Welche Arten von Spaten gibt es?

Zunächst einmal: Der Spaten ist eine Unterart der Schaufel. Während die Schaufel dafür gedacht ist, lockeres Material von A nach B zu schaufeln, muss der Spaten in den Boden stechen können. Ein Spaten ist daher nicht so konkav wie eine Schaufel, sondern flacher, nur leicht gewölbt und hat eine scharfe Unterkante.
Der Griff: Knopf, T oder D?
Die meisten Spaten haben einen T-förmigen Griff. Damit kann man besonders gut mit beiden Händen Druck von oben ausüben und das Spatenblatt in die Erde stechen. Das ist ideal für das Ausheben von Drainagen oder das Umgraben im Allgemeinen sowie für das Abstechen von Rasenkanten.
Früher sehr verbreitet und heute fast «vom Aussterben bedroht» ist der leichte Knopfgriff, da er sich weniger gut für das Stechen eignet, sondern eher, wenn der Spaten als Schaufel oder in sehr lockeren Böden genutzt wird.
Aus England eingewandert und inzwischen sehr beliebt ist der D-förmige Spatengriff. Er ist schwerer als die anderen, liegt aber sehr gut in der Hand. Der D-Griff eignet sich sowohl für präzise Arbeiten als auch für kraftvolles Graben.

Das Blatt: flach oder spitz?

Es gibt je nach Verwendungszweck sehr viele verschiedene Blattarten.
Der Joker ist der normale Gärtnerspaten mit rechteckigen, fast quadratischen Blatt, geradem Schnitt und nur sehr leicht konkaver Fläche. Mit ihm lassen sich alle Gartenarbeiten problemlos ausführen.
Wer einen sehr festen Bodem im Garten hat, sollte zum Stechspaten greifen: Er hat ein sehr spitz zulaufendes Blatt, mit dem man leichter in den festen Boden stechen kann. Für das Ernten von Kartoffeln und anderem Gemüse eignet sich der etwas konkavere, leicht spitz zulaufende Schaufelspaten, weil man damit filigraner arbeiten kann.
Viele andere Spatenarten, wie z.B. der Wurzelspaten (mit Kerbe), der Drainagespaten (sehr schmales und langes Blatt) oder Spaten mit Sägeblättern und anderen Besonderheiten, sind für Spezialaufgaben hilfreich – sie kommen eher beim Landschaftsgärtner zum Einsatz.

Woran erkenne ich einen guten Spaten?

Ein guter Spaten ist robust, belastbar und langlebig. Wie man das bereits im Laden erkennt?

Erstens, am Stiel:

Ein guter Spatenstiel ist aus Hartholz, zum Beispiel Esche, Buche, Eiche oder Hickory. Ein Stiel aus weicherem Holz mag günstiger sein, aber nur kurzfristig: Er wird je nach Belastung nicht lange halten.

Zweitens, am Spatenblatt:

Achten Sie darauf, dass das Blatt nicht aus minderwertigem, oft lackierten Stahlblech, sondern aus hochwertigem, unlackierten Werkzeugstahl (unter Lack werden gerne minderwertige Materialien versteckt). Rostfreier Edelstahl ist ebenfalls eine gute Wahl, allerdings nicht bei sehr festen Böden. Der Werkzeugstahl ist weniger hart und schleift sich damit bei der Arbeit wie von selbst. Daher dringt er auch in festere Böden gut ein. Wenn Ihr Spatenblatt aus Werkzeugstahl mit der Zeit senkrechte Rillen bekommt: Keine Sorge! So hat er noch weniger Reibungswiderstand mit dem Boden.

Drittens, an der Verbindung zwischen Stiel und Spatenblatt:

Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied – klingt abgedroschen, gilt aber auch für Spaten: Der Stiel kann noch so hart und das Blatt noch so hochwertig sein: Wenn die beiden nicht gut verbunden sind, taugt der ganze Spaten nichts, denn er wird beim festen Druck nachgeben. Es gibt drei Optionen der Verbindung:
Die einfachste Version ist der Federspaten: eine einfache Feder ragt aus dem Spatenblatt und ist mit zwei Nieten am Stiel befestigt. Zum Umgraben und für den Hausgebrauch bei leichter bis normaler Gartenarbeit reicht ein Federspaten.
Eine robustere Variante ist der Doppelfederspaten. Hier gibt es nicht nur vorne, sondern auch hinten eine Feder, die aus dem Blatt zum Stiel ragt, sodass der Stiel an beiden Seiten gehalten wird. Diese Version bietet maximale Festigkeit bei großer Flexibilität und ist daher für viele verschiedene Arbeiten gut geeignet.
Beim Düllspaten umschließt die so genannte „Dülle“ – ein mit dem Blatt verbundenes Metallrohr – den Stiel vollständig und bietet beste Haltbarkeit – wenn die Dülle lang ist. Ist sie zu kurz, können die Kräfte bei der Arbeit dazu führen, dass der Stiel am Rand der Dülle bricht.

Achten Sie bei allen drei Varianten auf die Schweißnaht: Je hochwertiger der Spaten, desto unsichtbarer die Schweißnaht. Sie sollte zumindest gut abgeschliffen sein. Fazit: Hände weg von dick lackieren Spaten mit grober Schweißnaht – da könnte billig Sie teuer zu stehen kommen.

Spaten pflegen

  • Wie jedes Werkzeug, will auch ein Spaten gut gepflegt sein, damit er lange seine Arbeit tut.
    Hier die Basics, damit Ihr Spaten nicht in der nächsten Saison schlapp macht:
  • Spaten stellt man nicht in die Ecke, man hängt sie auf. So wird das Blatt geschont und der Spaten rostet nicht durch feuchten Untergrund.
  • Nicht zu trocken lagern! Wenn der Stiel zu sehr austrocknet, kann sich das Holz zusammenziehen, sodass die Verbindung locker wird.
  • Einmal im Jahr sollten Sie prüfen, ob der Spaten noch scharf ist und bei Bedarf nachschärfen.
  • Das Offensichtlichste zum Schluss: Machen Sie Ihren Spaten nach jedem Gebrauch und vor Allem vor dem Winter mit Wurzelbürste und wenn nötig etwas Wasser gut sauber, damit er nicht rostet. Wenn es doch kleine Rostflecken gibt, können Sie diese mit feinem Schmirgelpapier abschleifen.

Zum Schluss noch ein Tipp, damit Sie keine Rückenschmerzen bekommen:
Es gibt Spaten in verschiedenen Größen und sogar in Damen- und Herrenausführungen. Die Damenversion ist etwas leichter. Wenn der Spaten Ihnen bis etwa an den Bauchnabel reicht, hat er die richtige Größe.

Text: Vera Neeten

Foto: Milan / Adobe Stock